Was… ist eine risikoorientierte Prüfung?

In Unternehmen gibt es monatlich große Mengen an Geschäftsvorfällen, die in der Buchhaltung zu erfassen sind: dazu gehören Waren- und Materialbewegungen, Umsätze, Zahlungsvorgänge, etc.

Am Ende eines Geschäftsjahres berichtet jedes Unternehmen an interne und externe Interessenten darüber, was im Geschäftsjahr gemacht und wie gewirtschaftet wurde. Banken, Kunden, Lieferanten, Behörden, Mitarbeiter, Bewerber, Investoren und andere bewerten ihre Beziehung zu dem Unternehmen auf dieser Berichterstattung.

Es ist die Aufgabe von Wirtschaftsprüfern, Angaben und Aussagen in der Berichterstattung unabhängig und objektiv zu hinterfragen, zu prüfen. Aus Zeit- und Kostengründen ist es regelmäßig nicht möglich, die Berichterstattung im Detail zu prüfen.

Stattdessen wird nur eine Auswahl von Geschäftsvorfällen geprüft. Zur Auswahl einer solchen Stichprobe(n) nimmt der Wirtschaftsprüfer eine Risikoeinschätzung darüber vor, mit welcher Wahrscheinlichkeit einzelne Angaben und Aussagen falsch sein können.

Die Einschätzung der Risiken erfolgt auf der Grundlage von qualitativen und quantitativen Analysen

– des Geschäftsmodells;

– der Prozesse, mit denen Geschäftsvorfälle erfasst und verarbeitet werden;

– der Maßnahmen, mit den Unternehmen selbst sicher stellen, dass ihre Berichterstattung korrekt ist;

– der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Unternehmens selbst,

–  der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen von Wettbewerbern,

– des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds des betrachteten Unternehmens.

Aus den Ergebnissen der Risikoeinschätzung leitet sich der Umfang einer Prüfung ab: mit der Höhe des vermuteten Risikos für eine (bewusst/unbewusst) unvollständige oder fehlerhafte Angabe oder Aussage steigt der Umfang der Prüfungshandlungen.